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mikros- kopische Anatomie Fachtermini Deutsch + Englisch erklärt |
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Venole (Augenlid, Affe) 1 | Venole (Augenlid, Affe) 2 | Venole in der
Neurohypophyse (Affe) |
Venole im ZNS
(Ratte) |
Venolen und Kapillaren
Bindegewebe (Affe) |
durch die Venolenwand
wandernder Lymphocyt |
Venole Rachen-
mandel (Mensch) |
Venole Endothelzelle
Rachenmandel (Mensch) |
Venole in der Rachen-
mandel (Mensch) |
Venole quer
(endokrines Pankreas) |
Venole der Lunge
(Ratte) |
Detail mit Erythrocyt |
Venolen (Terminologia histologica: Venulae; englisch:
venules) gehören zu den venösen Blutgefäßen
(Terminologia histologica: Vasae venosae; englisch: venous vessels), die
Blut
sammeln und zum Herzen zurückführen.
Sie entstehen als postkapilläre Gefäßstrecken durch die
Vereinigung von Kapillaren wodurch deren
Kaliber
auf über 10 µm zunimmt. Venolen besitzen von innen nach
außen betrachtet folgende
Schichten:
1. ein einschichtiges sehr plattes Gefäßendothel
(Terminologia histologica: Endothelium vasculare; englisch: vascular endothelium)
mit sehr flachen (Ausnahme hochendotheliale
Venolen) Zellen ohne Fenestrationen,
2. Venolenintima (Terminologia histologica:
Tunica intima, Tunica interna; englisch: intima) wozu auch die unter 1
genannten Gefäßendothelzellen
gerechnet werden, aber auch deren Basallamina
und eine zumeist sehr dünne lockere
Bindegewebsschicht, die nur in größeren Venolen vorhanden
ist und nur wenige elastische sowie kollagene
Fibrillen zeigt.
3. Media (Terminologia histologica: Tunica
media; englisch: media), die erst bei Venolen mit über 200 µm
Durchmesser eine kontinuierliche Schicht aus 1 bis bei größeren
Venolen selten über 3 Lagen glatter Muskelzellen
bildet.
4. Adventitia (Terminologia histologica:
Tunica adventitia, Tunica externa; englisch: adventitia), eine schmale
lockere
Bindegewebsschicht mit einigen
Fibrozyten
und wenigen Fibroblasten, die die
Venole mit dem umliegenden Gewebe verbindet. Bei größeren Venolen
liegen außerdem auch wenige mesenchymale
Stammzellen wie auch vaskuläre Stammzellen im Bereich der Adventitia.
Bei den kleinen Venolen finden sich nur von wenig elastischen
sowie
kollagenen Fibrillen
umgebene Perizyten in der Adventitia.
Perizyten (Terminologia histologica: Pericyti; englisch: pericytes) sind
dem Gefäßverlauf folgende sternförmige, flache Zellen mit
relativ großen aber dünnen scheibenförmigen Zellkernen
deren sich mehrfach aufspaltende dünne, platte Zytoplasmaausläufer
den Venolen im Anschnitt oft quer zu deren Verlaufsrichtung folgen. Dreidimensional
betrachtet ziehen Zytoplamaausläufer aber ebenso in Längsrichtung
unter weiterer Aufspaltung viele Mikrometer entlang der Venolen. Gelegentlich
sind Perizyten über Nexus mit Endothelzellen
direkt verbunden, ansonsten zeigen die organellenarmen
Zellen neben Desmin auch Aktin
und Myosin in ihrem Zytoplasma
wodurch sie kontraktil sind, und den Venolendurchmesser etwas reduzieren
können. Sie sind mesenchymalen Stammzellen
ähnlich und können nach Gewebsverletzungen aussprossen oder sich
zu Myofibroblasten differenzieren.
Venolenarten & besondere Venolen:
Die nur 10 bis 30 µm durchmessenden
postkapillären
Venolen (Terminologia histologica: Venulae postcapillares; englisch: postcapillary
venules) besitzen eine besonders dünne Wand, die nur von einer sehr
flachen Gefäßendothelzelle,
einer Basallamina und glatten
Muskelzellen ähnlichen Perizyten gebildet wird. Die folgenden,
etwas größern
Sammelvenolen (Terminologia histologica:
Venulae colligentes; englisch: collecting venules), haben Durchmesser von
30 bis 70 µm und viele Zuflüsse aus Kapillaren
und kleineren Venolen. Anfänglich besitzen sie nur Perizyten, deren
Zahl sich mit der Zunahme umgebender glatten Muskelzellen
bei ansteigendem Kaliber reduziert.
Die folgenden größeren
Venolen
mit Durchmessern über 100 µm haben den kompletten o.g. Wandbau,
keine Perizyten mehr und mindestens eine Lage umgebender glatter
Muskelzellen. Deshalb werden sie als muskuläre Venolen
(Terminologia histologica: Venulae musculares; englisch: muscular venules)
bezeichnet. Das Verhältnis der Wanddicke zum Lumen beträgt ca.
1 zu 50. Je nach Größe sind 1 - maximal 3 Lagen glatter
Muskelzellen vorhanden.
Der Übergang von Venolen zu Venen
ist fließend und ab einen Durchmesser von über 200 µm
(0,2 mm) zu finden, wobei es sich hierbei um die Sammelvenen handelt.
Eine Besonderheit sind die hochendothelialen
Venolen
(Terminologia histologica: Venulae altoendotheliales, Venulae cum endothelio
alto; englisch: high endothelial venules) der Lymphknoten
und Mandeln. Diese zeigen nicht das sonst übliche
platte Endothel sondern eher würfelförmige,
selten hochprismatisch erscheinende, sehr dicht nebeneinander gelegene
Endothelzellen
mit hellen, d.h. sehr euchromatinreichen
Zellkernen.
Die Zellmembranen dieser Endothelzellen
besitzen in ungewöhnlich hoher Konzentration spezifische Erkennungsmoleküle
für Lymphozyten. Diese binden an die Endothelzellen
und schieben dann ihre Pseudopodien in den
normalerweise mit Schlußleisten
verschlossenen Interzellularraum zwischen benachbarten
Endothelzellen
vor, dadurch weitet sich dieser und der gesamte Lymphozyt
kann durch ihn hindurchtreten, die Basallamina
durchbrechen und in das darunter gelegene lockere
Bindegewebe weiterwandern. In hochendothelialen Venolen findet die
Wanderung jedoch praktisch immer in umgekehrter Richtung aus dem Bindegewebe
statt, weil die Lymphozyten ja in benachbart gelegenen
Lymphfollikeln
neu gebildet werden und von da aus ins Blut d.h.
ins Lumen der Venole gelangen sollen. Beide Vorgänge werden als Lymphodiapedese
bezeichnet und sind für die Immunabwehr sehr wichtig.
Im Bereich der Nasenschleimhaut
findet man ein Netzwerk von miteinader verbundenen Venolen (Terminologia
histologica: Rete venosum; englisch: venous network) in welchem sich das
Blut
staut, wenn sich die glatten Muskelzellen der
Wände der nachfolgenden Venen kontrahieren.
Dabei kommt es zu einem erheblichen Anschwellen der Dicke der Nasenschleimhaut
wodurch sich das freie Lumen sogar völlig verschließen kann.
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