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mikros-
kopische
Anatomie
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Deutsch
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erklärt

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Editor:
Dr. med.
H. Jastrow


Nutzungs-
bedingungen
Miniaturbildübersicht Pseudopodien (Pseudopodia):
Bereits bezeichnete Abbildungen lassen sich durch Anklicken des Textes aufrufen
neutrophiler Granulozyt
mit Pseudopodien
B-Lymphozyten mit
kleinen Pseudopodien
Thrombozyten mit
Pseudopodien
Makrophage mit Pseudopodien
im Bindegewebe
menschliche Mastzelle mit langen,
dünnen Pseudopodien
Monozyt im Blut mit
kurzen Pseudopodien
eosinophiler Granulozyt
mit Pseudopodien (Mensch)
eosinophiler Granulozyt
mit Pseudopodien (Mensch)
Neutrophiler schiebt Pseudopodium
zur Phagocytose vor (Mensch)
menschliche Mastzelle
mit dünnen Pseudopodien
idem

Scheinfüßchen = Pseudopodien oder Zytopodien (Terminologia histologica: Pseudopodia; englisch: pseudopods) sind füßchenförmige längliche, dünne, beweglicheZellfortsätze, die neben Zytoplasma auch Aktinfilamente enthalten. Sie verlaufen nicht immer geradlinig und sind insgesamt sehr viel unregelmäßiger geformt und oft länger als Mikrovilli. Pseudopodien können innerhalb weniger Minuten aus dem Zytoplasma ausgestülpt werden und ebenso wieder ins Zellinnere zurückgezogen werden. Pseudopodien sind aktiv beweglich, da sie neben Aktin- auch Myosinfilamente enthalten. Durch gerichtete Polymerisation und Depolymerisation von Aktinfilamenten im nach vorne gerichteten Teil des Pseudopodiums, eine kurzfristige Adhäsion der Zellmembran an extrazellulären Strukturen und Kontraktion im hinteren Bereich des Zytoplasmas bei Lösung im hinteren Bereich ausgebildeter Kontakte der Zelle zu umgebenden Strukturen wird diese vom Pseudopodium praktisch nach vorne gezogen. Dabei verbindet Myosin 1 das Zellskelett mit nach vorne polymerisierenden, d.h. weiter wachsenden Aktinfilamenten. Im mittleren Bereich haften sich kontraktile Stress-Fasern (Terminologia histologica: Fibrae tensionis, englisch: stress fibres) aus Aktinfilamenten und zwischengelagertem Myosin 2 an Zell-Matrix Kontakte und die Kontraktion der Stressfasern führt dann in Verbindung mit Zellskelettveränderungen zur Verkürzung der Zelle, die ja vorne an den vorwachsenden Pseudopodien an der umgebenden Matrix befestigt ist, so, daß letztlich eine Vorwärtsbewegung entsteht. Die Fortsätze ermöglichen den Zellen eine aktive Fortbewegung, die durch Temperatur-, Ionenkonzentrations- und pH Wert-Änderungen und durch chemotaktische Stoffe beeinflußt werden. Neutrophile Granulozyten können sich mit Hilfe ihrer Pseudopodien 20 - bis maximal 60 µm in der Minute fortbewegen.
Vorkommen:
Folgende Zellen können sich durch Pseudopodienbildung selbst fortbewegen: freie Bindegewebszellen: Plasmazellen, Makrophagen, eosinophile Granulozyten, Mastzellen; Zellen des Blutes: alle Granulozyten, Lymphozyten, Monozyten.
Eine wichtige Rolle spielen die ausgebildeten Pseudopodien bei der Phagozytose der Makrophagen: Pseudopodien wachsen auf einen Fremdkörper (z.B. ein Bakterium) zu, umgreifen dieses und umschließen es durch Zusammenlaufen miteinander schließlich vollständig, wodurch der Fremdkörper in die Zelle aufgenommen, d.h. die Phagozytose erfolgt ist.

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Je 1 Bild wurde von Dr. E. Schiller, Prof. H. Wartenberg und HSD Dr. Klinger zur Verfügung gestellt, übrige Aufnahmen, Seite & Copyright H. Jastrow.