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Editor:
Dr. med.
H. Jastrow


Nutzungs-
bedingungen
Miniaturbildübersicht Plasmazellen (Plasmocyti):
Bereits bezeichnete Abbildungen lassen sich durch Anklicken des Textes aufrufen!
Plasmazelle 1 aus der Gaumenmandel
(Tonsilla pharyngea, Mensch)
Detail:
Cytoplasma
Plasmazelle 2 aus der 
Tonsilla pharyngea (Mensch)
Detail 1:
Cytoplasma
Detail 2:
RER
Detail 3:
RER
Detail 4:
Mitochondrien (Crista-Typ)
Plasmazelle 3 aus der 
Tonsilla pharyngea (Mensch)
Plasmazelle 4 aus der 
T. pharyngea (Mensch)
Detail: Kern, RER,
Golgi-Apparat
Plasmazelle 5 aus der 
T. pharyngea (Mensch)
Detail 1:
Kernkörperchen
Detail 2:
Mitochondrium (Crista-Typ)
Detail 3: rauhes
endoplasmatisches Retikulum
Plasmazelle 6 aus der 
T. pharyngea (Mensch)
Detail 1:
Lipofuszin-Vesikel
Detail 2:
RER
Plasmazelle 7 aus der 
T. pharyngea (Mensch)
Plasmazellen der Lamina propria
mucosae des Kolons (Ratte)
4 Plasmazellen nahe
eines marklosen Nerven (Ratte)
Detail daraus:
einzelne Plasmazelle
Plasmazellen nahe einer
Venole (Affe)
perivasculäre freie BG-Zellen,
oben Plasmazelle (Affe)
Plasmazellen der Lamina propria
mucosae des Kolons (Ratte)
Die folgenden Details stammen
aus dieser Plasmazelle
Detail:
Radspeichenkern
Detail: Mitochondrium
vom Crista-Typ
Detail:
Kernpore
Detail: primäres Lysosom,
rauhes endoplasmatisches Retikulum
andere Plasmazelle der Lamina
propria mucosae des Kolons (Ratte)
Plasmazelle
Speicheldrüse (Ratte)
Detail: Centriol,
Golgi-Apparat
Plasmazelle
(Affe)

Plasmazellen (Terminologia histologica: Plasmocyti; englisch: plasma cells; plasmocytes; plasmacytes) sind freie Bindegewebszellen, die sich langsam selbstständig durch das Gewebe bewegen können. Plasmazellen sind ausgereifte und aktivierte B-Lymphocyten, die Immunglobuline (Ig) bilden. Das sehr stark ausgeprägte rauhe endoplasmatische Retikulum (RER) bildet fast ausschließlich diese Ig und ist typischerweise an vielen Stellen stark erweitert. Eine Plasmazelle bildet stets nur ein einziges, für ein Antigenepitop spezifisches Ig, dieses wird als monoklonaler Antikörper bezeichnet. Da sich keine für eine Exocytose typischen Vesikel in Plasmazellen finden und Exocytosevorgänge praktisch nie zu erkennen sind, ist davon auszugehen, daß die im RER gebildeten Ig über spezifische Carrierproteine der Zellmembran direkt aus der Zelle transportiert werden. Dafür spricht auch, daß die Golgi-Apparate im Vergleich zum RER viel zu klein wären, um schnell genug eine Modifikation der gebildeten Ig durchzuführen. In der Regel zeigt der Zellkern bei mittigem Anschnitt eine Radspeichenstruktur: Im Zentrum liegt in der Regel Kernkörperchen (Nukleolus) assoziiertes Heterochromatin, darum eine helle Zone von Euchromatin. Das übrige, Kernmembran assoziierte Heterochromatin läßt breite Lücken für einen schnellen Durchtritt von m-RNA zu den Kernporen (d.h. die Radspeichen sind hell). Wenn Plasmazellen über mehrere Tage bis Wochen nicht stimuliert werden, sterben sie ab. Typischerweise findet man Plasmazellen in der Nähe von Blutgefäßen. Einige der gebildeten Ig vom Typ E (IgE) stimulieren Mastzellen und fördern somit Entzündungsreaktionen.
Je nach Molekülgröße und Aufbau unterscheidet man 5 Klassen der Immunglobuline:
IgA relative Molekülmasse: 162.000 Da pro Monomer; 2 Unterklassen IgA 1 und 2; wird von Plasmazellen in der Schicht unterhalb von Epithelien gebildet (Lamina propria im Darm oder in Drüsen) und wird dann per Transzytose durch die Epithelzellen ins Lumen ausgeschieden; kommt hauptsächlich im Schleim vor. IgA hat eine Halblebenszeit im Serum von 6 Tagen und bindet bevorzugt an neutrophile Granulozyten, die es dabei aktiviert.
IgD relative Molekülmasse: 172.000 Da; 2 schwere delta-Ketten und 2 leichte kappa oder lambda-Ketten; wichtig für die Differenzierung von Gedächtnis- und Plasmazellen.
IgE relative Molekülmasse: 196.000 Da; 2 schwere eta-Ketten und 2 leichte kappa oder lambda-Ketten; Plasmakonzentration: 0,05 µg/ml; bindet über den FC-Rezeptor an der Zellmembran von basophilen Granulozyten sowie Mastzellen und stimuliert diese bei Antigenbindung zur sofortigen Ausschüttung ihrer Vesikel, was die allergischen Reaktionen auslöst.
IgG: relative Molekülmasse: 150.000 Da, 2 über Disulfidbrücken miteinander verbundene schwere gamma-Ketten mit ~50kDa an die jeweils eine leichte kappa oder lambda-Kette mit ~25kDa über Disulfidbrücken gebunden ist. Da die schweren und leichten Ketten identisch sind, hat jedes IgG 2 identische Antigenbindungsstellen. Es gibt 4 Unterklassen (IgG1-4) mit Unterschieden in der C-Region der schweren Ketten. IgG kann die Blut-Plazenta-Schranke passieren und gelangt somit ins kindliche Blut, wodurch es den Embryo / Fetus im Mutterleib und auch nach der Geburt schützt (angeborene Immunität).
IgM relative Molekülmasse: 900 - 935 KDa; ist ein von einem Bindungsprotein (J-Kette mit 15 KDa) zusammengehaltenes sehr großes Pentamer aus 5, gelegentlich auch ein Hexamer aus 6, Y-förmingen Monomeren mit je 2 schweren my-Ketten (mit 570 Aminosäuren) und 2 leichten kappa oder lambda-Ketten.

Mehr und detailliertere Informationen sind in der professionellen Version dieses Atlasses verfügbar.

--> Blutzellen, Mastzellen, Makrophagen, Euchromatin, Zellkern, Lymphozyten, rauhes endoplasmatisches Retikulum, Knochenmark, Bindegewebe
--> Elektronenmikroskopischer Atlas Gesamtübersicht
--> Homepage des Workshops


Drei Bilder wurden von Prof. H. Wartenberg zur Verfügung gestellt; übrige Aufnahmen, Seite & Copyright H. Jastrow.