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Editor:
Dr. med.
H. Jastrow


Nutzungs-
bedingungen
Miniaturbildübersicht Schilddrüse (Glandula thyroidea):
Bereits bezeichnete Abbildungen lassen sich durch Anklicken des Textes aufrufen!
Calzitonin Vesikel
einer C-Zelle (Ratte)
C-Zellen an der Basis
eines Follikels (Ratte)
Follikelepithelzellen 2
 (Affe)
Follikelepithelzellen 3
(Affe
Follikelepithelzellen 4
(Affe)
hochprismatische
Follikelepithelzellen (Ratte)
Epithelzellen mit
Kristallen 2 (Ratte)
Follikelepithelzelle
 (Ratte)
Follikelepithelzelle 2
 (Ratte)
C-Zelle 1
 (Ratte)
C-Zelle 2
 (Ratte)
C-Zelle 3
 (Ratte)
Follikelepithelzellen 1
 (Ratte)
Epithelzellen mit
Kristallen 1 (Ratte)
Kristalle im
Zytoplasma (Ratte)

Die Läppchen der Schilddrüse werden gebildet von hunderten 0,05 bis maximal ~1mm durchmessenden Schilddrüsenfollikeln (Terminologia histologica: Folliculi; englisch: follicles), die normalerweise immer unterschiedlich groß sind. Einige sind länglich, viele rundlich. Gefüllt sind die insgesamt 20 - 30 Millionen Follikel mit dem mal baso- mal eosinophilen Kolloid (Terminologia histologica: Colloidum; englisch: colloid), einer homogenen, zähen Masse. Diese besteht neben Wasser hauptsächlich aus dem hochmolekularen Glykoprotein ThyreoglobulinUmgeben wird das Kolloid von den Thyroxin und Trijodthyronin bildenden Follikelepithelzellen (T-Thyrozyten; Terminologia histologica: Thyrocyti T; englisch: T thyrocytes, follicular cells), die in vollen Follikeln bei geringer Aktivität flach aussehen, in den meisten Follikeln kubisch (iosprismatisch) sind und in wenig gefüllten Follikeln hochprismatisch und deutlich stoffwechselaktiver sind. Die T-Thyrozyten haben sehr viele freie Ribosomen, ein weit verzweigtes raues endoplasmatisches Retikulum, das an manchen Stellen stark erweitert sein kann (dilatiertes RER). Hier wird das noch nicht glykosylierte Thyreoglobulin gebildet, welches innerhalb seiner Eiweißkette schon die noch nicht jodierte Vorstufe der Schilddrüsenhormone enthält. Kernnah finden sich einige größere Golgi-Apparate wo die Glykosylierung stattfindet und von denen sich als Kolloidtropfen bezeichnete nur mäßig elektronendichte Thyreoglobulin-haltige Vesikel abschnüren, die dann entlang an Mikrotubuli in Richtung Follikellumen wandern, um dort per Exozytose abgegeben zu werden. Einige Mitochondrien vom Crista-Typ mit heller Matrix zeigen sich neben relativ häufigen Lysosomen in den mit großen Kernen ausgestatteten Zellen. In das Kolloid hinein reichen ca. 50 nm breite bis zu 500 nm lange Zellfortsätze, die in unterschiedliche Richtungen orientiert sind. Zwischen den Zellfortsätzen finden sich im Bereich des apikalen Zytoplasmas einige Endozytosevorgänge bei denen im Sinne einer Pinozytose zumeist nur kleine apikale Klathrin-freie Endozytosevesikel gebildet werden, diese nehmen das mit Thyroxyl versehene Thyreoglobulin in die Zelle auf und verschmelzen mit dann mit Lysosomen.In den entstehenden Heterolysosomen wird dann durch lysosomale Proteolyse Tetrajodthyronin (= Thyroxin = T4) und in kleinen Mengen auch das 10-fach wirksamere Trijodthyronin (T3) gebildet. Bisweilen können innerhalb der Heterolysosomen bis über 2 µm große Kristalle auftreten. Elektronenmikroskopisch ist der Austritt der freigesetzten Hormone durch die Zellmembran nicht erkennbar.
Zwischen den Follikeln liegt das aus lockerem Bindegewebe aufgebaute Stroma der Läppchen in welchen neben reichlich Blutgefäßen (überwiegend Kapillaren) auch kleine Gruppen parafollikulärer Zellen (C-Thyrozyten; Terminologia histologica: Thyrocyti C; englisch: C thyrocytes, parafollicular cells). Diese bilden das Polypeptidhormon Kalzitoninwelches nur bei erhöhtem Kalziumionen (Ca++)-spiegel im Blut die Aktivität der Osteoklasten hemmt, wodurch weniger Knochen abgebaut wird, was den Blut Ca++-Spiegel indirekt senkt.

Mehr Informationen und Abbildungen sind in der professionellen Version dieses Atlasses zu finden.

--> Drüsen, Hypophyse, Zirbeldrüse, Pankreas, Epithel, Kristalle
--> Elektronenmikroskopischer Atlas Gesamtübersicht
--> Homepage des Workshops


Einige Bilder wurden von Dr. E. Schiller oder Prof. H. Wartenberg zur Verfügung gestellt; übrige Aufnahmen, Seite & Copyright H. Jastrow.