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Editor:
Dr. med.
H. Jastrow


Nutzungs-
bedingungen
Miniaturbildübersicht Heterolysosom (Heterolysosoma):
Bereits bezeichnete Abbildungen lassen sich durch Anklicken des Textes aufrufen!
Heterolysosom
eines Makrophagen (Ratte)
Heterolysosom
Nebenniere (Ratte)
Alveolarmakrophage mit primä-
ren + Heterolysosomen (Ratte)
Detail mit Hetero-
Lysosom (Ratte)
Makrophage der Tela
submucosa gastrici (Ratte)
Detail: Hetero-
lysosom (Ratte)
Autophagolysosom
Sertolizelle (Ratte)
Makrophage mit großen Auto-
phagolysosomen im Bindegewebe (Ratte)
Detail davon:
Phagolysosom 1 (Ratte)
 Phago-
lysosom 2 (Ratte)
Phago-
lysosom 3 (Ratte)
Heterolysosom & primäre Lyso-
somen Rachenmandel (Mensch)
großes Phagolysosom,
Kupffer-Zelle, Leber (Ratte)
Detail: Phagolysosom Phagophore
(Mensch)
andere Phagophore
(Mensch)
Heterolysosom mit Tubuli
Ohrspeicheldrüse (Ratte)
Heterolysosomen (Terminologia histologica: Heterolysosoma; englisch: heterolysosomes), die früher als sekundäre Lysosomen bezeichnet werden, sind relativ große unterschiedlich elektronendichte, heterogene mehr oder weniger kugelförmige Zellorganellen. Heterolysosomen haben im Anschnitt mittlere Durchmesser von 0,3 bis 2 µm und sind damit im Durchschnitt wesentlich größer als primäre Lysosomen. Heterolysosomen werden von einer Doppelmembran begrenzt und gehen aus primären Lysosomen hervor.
Dabei unterscheidet man zwei unterschiedliche Vorgänge:
1. entstehen die Heterolysosomen aus (primären) Lysosomen, die mit Endocytosevesikeln verschmelzen, so handelt es sich um einen als Heterophagie bezeichneten Vorgang (Abbau von zellfremdem Material). Wenn Zellen dabei große Partikel (Bakterien oder ganze andere Zellen) aufgenommen haben, wie es z.B. beim Abbau von roten Blutkörperchen (Erythrocyten) durch Makrophagen zu beobachten ist, bilden sich enorm große Heterolysosomen (mit mehreren µm Durchmesser), die auch als Phagolysosomen bzw. Phagosomen  (Terminologia histologica: Phagosomae = Heterophago[lyso]somae; englisch: phagosomes = hetero[phago]lysosomes) bezeichnet werden. Wenn sich dabei am Rand mehrere Membranlagen erkennen lassen spricht man von Phagophoren.
2. gehen die Heterolysosomen aus mit Zellorganellen oder zelleigenem Material verschmolzenen (primären) Lysosomen hervor, so nennt man dies Autophagie (Selbstverdauung zum Abbau von zelleigenem Material); die entstandenen Heterolysosomen werden dann alsAuto(phago)lysosomen (Terminologia histologica: Autophago[lyso]somae; englisch: autophago[lyso]somes) bezeichnet.
Heterolysosomen sind in allen Zellen des Körpers mit Ausnahme von roten Blutkörperchen (Erythrocyten) anzutreffen, besonders zahlreich jedoch in Makrophagen sowie anderen phagocytierenden Zellen des reticulohistiocytären und reticuloendothelialen Systems. Ansonsten findet man sie relativ häufig in Sertolizellen des Hodens.
In den Heterolysosomen findet die intrazelluläre Verdauung statt, d.h. die über 50 verschiedenen Enzyme der verschmolzenen (primären) Lysosomen wirken hier auf das damit vermengte Material ein. Heterolysosomen dienen also vor allem dem intrazellulären Abbau von zellfremden organischen Substanzen (Heterophagie bzw. Fremdkörperabwehr), die von der Zelle durch Endocytose aufgenommen wurden, und auch dem Abbau von zelleigenem Material (Autophagie von Zellorganellen). Da ganz unterschiedliches Material in den Heterolysosomen abgebaut wird, können diese sehr verschieden aussehen. Einige erscheinen als multivesikuläre Körperchen, andere lassen Reste angedauter Zellorganellen oder Fetttröpfen erkennen. Während der intrazellulären Verdauung werden Stoffe durch die Doppelmembran der Heterolysosomen transportiert. Ein Großteil der abzubauenden Partikel kann so in Grundbaustoffe zerlegt werden, die dann nach Auswärtstransport in das Cytoplasma anderweitig wiederverwendet werden können (Recycling). Auf diese Weise werden die Heterolysosomen allmählich kleiner. Unverdauliche Endprodukte, wie das Alterspigment Lipofuszin, reichern sich so in alterndern Heterolysosomen an, die schließlich zu Restkörpern oder Telolysosomen (Terminologia histologica: Telolysosomae = Corpuscula residualia; englisch: telolysosomes = residual bodies) oft längere Zeit in der Zelle sichtbar bleiben.

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