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Editor:
Dr. med.
H. Jastrow


Nutzungs-
bedingungen
Miniaturbildübersicht Hoden (Testis):
Bezeichnete Abbildungen lassen sich durch Anklicken der Legende aufrufen!
Tubulus semi-
niferus Übersicht (Ratte)
mit Spermien gefüllter
Tubulus seminiferus (Ratte)
Keimepithel eines Tubulus
seminiferus contortus (Ratte)
basaler Abschnitt
Sertoli Zelle 1 (Ratte)
Sertoli Zellen +
Spermatogonien (Ratte)
Spermatide
Akrosombildung 1 (Affe)
Spermatide
Akrosombildung 2 (Affe)
Entstehung der
Akrosomenkappe (Ratte)
späteres Stadium
Akrosombildung (Ratte)
Leydig Zwischenzellen
 (Ratte)
Leydigsche
Zwischenzelle (Ratte)
zwei Reinke
Kristalle (Affe)
Reinke Kristall einer
Leydig-Zwischenzelle (Affe)

Im Hoden (Terminologia histologica: Testis, Orchis; englisch testis) findet in großen vielfach gewundenen, viel Zentimeter langen Gängen (Terminologia histologica: Tubuli seminiferi contorti; englisch seminiferous tubules, convoluted seminiferous tubules) die Spermiogenese = Bildung und Reifung von männlichen Keimzellen statt. Senkrecht von der Basis des Keimepithels bis an das Lumen der Gänge heranreichend finden sich die Stützzellen des Hodens = Sertoli-Zellen (Terminologia histologica: Sustentocyti, Epitheliocyti sustentantes; englisch nurse cells, sustentocytes, supporting cells = Sertoli cells) zwischen den in verschiedenen Stadien heranreifenden Keimzellen. Über seitliche Ausläufer sind sie via Tight junctions miteinander verbunden, wodurch die Blut-Hoden-Schranke (Terminologia histologica: Claustrum haematotesticulare; englisch blood testis barrier) entsteht. Die Sertoli-Zellen des Hodens bilden ein Androgen-bindendes Protein (ABP) welches von nahen Leydig-Zellen gebildetes Dihydrotestosteron bindet und scheiden dieses so in die Samenflüssigkeit aus, damit es im Nebenhoden wirken kann (siehe hier). Während die Stammzellen, die Spermatogonien A (Terminologia histologica: Spermatogonia A; englisch type A spermatogonia) sich noch unterhalb der Schranke befinden, gelangen die heranreifenden Tochterzellen Spermatogonien B (Terminologia histologica: Spermatogonia B; englisch type B spermatogonia) weiter nach oben, eröffnen die Tight-junctions und zwängen sich zwischen den Sertoli-Zell Fortsätzen hindurch. Oberhalb der Schanke werden sie zu Spermatozyten erster Ordnung (Terminologia histologica: Spermatocyti primarii; englisch primary spermatocytes), die dann im Rahmen der Meiose, der Reduktionsteilung zur Halbierung des Chromosomensatzes nach der ersten Reifeteilung zu Spermatozyten 2. Ordnung  (Terminologia histologica: Spermatocyti secundarii; englisch secondary spermatocytes) werden. Eine Besonderheit sind die synaptonemalen Komplexe, die im Kernplasma von Spermatozyten erster Ordnung auftreten, wenn sich die Zahl der Chromatiden pro Chromosomenpaar von 2 auf 4 verdoppelt. Nach nur wenigen Minuten beenden die Spermatozyten 2 die zweite Reifeteilung, womit sie zu frühen Spermatiden (Terminologia histologica: Spermatida; englisch spermatids) werden. Diese schnüren Residualkörper (Terminologia histologica: Corpora residualia; englisch residual bodies) ab und verringern so ihr Zellvolumen. Im Rahmen der Akrosomatogenese (Terminologia histologica: Acrosomatogenesis; englisch acrosome formation) bildet sich aus einem großen Lysosom das Akrosom (Terminologia histologica: Acrosoma, Galea acrosomatica; englisch acrosome, acrosomal cap), welches später für die Penetration der reifen Spermien in die Eizelle nötig ist. Außerdem gehen bis auf die Zentriolen, von denen sich eine zu einer langen Geissel weiterentwickelt und den Mitochondrien praktisch alle weiteren Zellorganellen zu Grunde. Über den Zwischenschritt der späten Spermatiden entstehen dann die Spermien (Terminologia histologica: Spermatozoa, Spermia, Gameti masculini; englisch sperms, sperm cells, male gametes; detaillierte Informationen über Spermien hier). Die noch unbeweglichen Spermien werden über einen von den Tubuli seminiferi verursachten Flüssigkeitsstrom in die die Gänge des Hodennetzes (Rete testis) in die Ductuli efferentes des Nebenhodens transportiert.
Die Testosteron produzierenden Leydig'schen Zellen (Terminologia histologica: Endocrinocyti interstitiales; englisch interstitial endocrine cells) liegen außerhalb zwischen den Tubuli und werden daher auch als Zwischenzellen bezeichnet. Sie zeigen oft Fetttröpfchen, selten Kristalle (Reinke-Kristalle; Terminologia histologica: Crystalloidea; englisch crystalloid), stets viel glattes endoplasmatisches Retikulum und zahlreiche Mitochondrien vom Tubulustyp.

--> Nebenhoden, Samenblase, Prostata, Epithel, Kristalle, Blut-Hoden Schranke, synaptonemale Komplexe
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Vier Bilder wurden von Prof. H. Wartenberg zur Verfügung gestellt, übrige Aufnahmen, Seite & Copyright H. Jastrow.