Abkürzungsliste |
Vokabular
mikros- kopische Anatomie Fachtermini Deutsch + Englisch erklärt |
Alle publizierten Inhalte wurden eingehend geprüft, dennoch wird keine Haftung für Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben übernommen ! |
of this page Editor:
|
Nutzungs- bedingungen |
|
|||||
Telolysosom
einer Nervenzelle (Ratte) |
idem Übersicht | Hetero- und Telolyso-
somen (Nervenzelle, Ratte) |
Ganglienzelle mit
Lipofuszin (Ratte) |
Telolysosom
mit Lipofuszin (Ratte) |
mehrere Telolysoso-
men mit Lipofuszin (Ratte) |
Telolysosomen = Residualkörperchen (Terminologia
histologica: Telolysosomae, Corpuscula residualia; englisch: telolysosomes,
residual bodies) sind zumeist Lipofuszin Vesikel (Terminologia histologica:
Vesiculae lipofuscini, Granula lipofuscini; englisch: lipofuscin bodies,
lipofuscin granules). Der von der Lichtmikroskopie her etablierte Begriff
Lipofuszingranula ist elektronenmikroskopisch falsch, da es sich hier um
keine Granula, sondern um Vesikel
handelt, denn die Organellen sind im Gegensatz zu elektronenmikroskopischen
Granula
von einer Membran umgeben, was leider in der Terminologie nicht realisiert
wurde.
Früher wurden Telolysosomen auch tertiäre Lysosomen
genannt. Sie entstehen aus abgebauten
Heterolysosomen
und
enthalten keinerlei verwertbare Stoffe mehr. Daher auch der
Begriff Residualkörperchen. Telolysosomen werden von einer Biomembran
begrenzt und haben im Anschnitt mittlere Durchmesser von 0,4 bis 0,6
µm (gelegentlich auch deutlich mehr) und sind damit im Durchschnitt
wesentlich kleiner als Heterolysosomen. Typischerweise
finden sich in den Telolysosomen hellere Areale, die ihre fettige
Komponente ausmachen und Lipidansammlungen entsprechen, nebensehr
elektronendichten, die auf konzentrierten nicht weiter abbaubaren Proteinen
beruhen. Beides zusammen wird als Lipofuscin bezeichnet. Da letzteres
bei Neugeborenen noch nicht, bei älteren Menschen aber sehr häufig
auftritt, wird es auch als Alterspigment bezeichnet. Lipofuscin ist ein
Lipid-Proteinkomplex
variabler Zusammensetzung der durch Oxidation bzw. enzymatische Abbauvorgänge
entsteht und reich an Eisen- und Kupferionen
ist. Elektronenmikroskopisch ist es nie ganz homogen sondern hat stellenweise
extreme, stellenweise etwas geringere Elektronendichte. Lichtmikroskopisch
ist es auch im ungefärbten Präparat an der braunen Eigenfarbe
zu erkennen (insbesondere in Nervenzellen).
Residualkörper können zur
Zellmembran
wandern, mit dieser verschmelzen und so ihren Inhalt in den Extrazelluarraum
entleeren. Dies geschieht in den meisten Zellen so schnell, so daß
sie im Allgemeinen nur gelegentlich anzutreffen sind. Öfter
findet man sie in Makrophagen, in
Herzmuskelzellen
und Zellen der Zona reticularis
der Nebenniere, am häufigsten aber in Nervenzellen,
die mehr Lipofuszin bilden als sie abgeben können. So bleiben sie
insbesondere in älteren Nervenzellen als Restkörper in immer
größerer Zahl in der Zelle sichtbar.
--> (primäre) Lysosomen - Heterolysosomen,
Zytoplasma,
Makrophagen
--> Elektronenmikroskopischer Atlas Gesamtübersicht
--> Homepage des Workshops