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Editor:
Dr. med.
H. Jastrow


Nutzungs-
bedingungen
Miniaturbildübersicht Magen (Ventriculus, Gaster):
Bereits bezeichnete Abbildungen lassen sich durch Anklicken des Textes aufrufen!
2 enteroendo-
krine Zellen (Affe)
Hauptzelle am Lumen
(Schwein)
Nebenzelle (Affe) Belegzelle mit intrazellu-
lären Canaliculi (Schwein)
Detail: intrazelluläres
Sekretkanälchen
Belegzelle 2 (Affe) Belegzelle 3 (Affe) Belegzelle in Mitose
(Telophase, Affe)
endokrine Zelle
(Ratte)
Nebenzelle
(Ratte)
enterochromaffine Zelle 2
 (Affe)
idem 3
 (Affe)
Hauptzellen + entero-
chromaffine (Schwein)
Lamina propria (Affe) Magenschleimhaut REM (Ratte) idem Detail (Ratte)

Aufbau:
Der Magen wird ausgekleidet von einer 1-2 mm dicken Schleimhaut (Terminologia histologica: Tunica mucosa; englisch: mucosa, mucous membrane) mit mit bloßem Auge erkennbaren Magenschleimhautfalten (fehlt in der Terminologia histologica, sollte: Plicae gastricae; englisch: gastric folds heißen). Man erkennt ca. 1 - 2 mm durchmessende Felder (Areae gastricae; beschriftete Abbildung) zwischen denen sich dünne Gräben erstrecken in die sich die eigentlichen Drüsen in der Tiefe öffnen. Aber auch innerhalb der Areae erkennt man die Drüsenöffnungen, die ca. 0,1 mm weiten, 0,2 mm tiefen Magengrübchen (Terminologia histologica: Foveolae gastricae; englisch: gastric pits), die sich in die überall vorhandenen langen, verzweigt schlauchartigen (tubulösen) eigentlichen Magendrüsen fortsetzen. Die lumennahen und in den Foveolae gelegenen Zellen sind ganz überwiegend schleimbildende Zellen, daneben liegen (zumindest bei der Ratte) selten einzelne Mikrovilli tragende Zellen, die Bürstenzellen (fehlen in der Terminologia histologica; Vorschlag Cellulae microvillosae; englisch: microvilli cells). Diese Zellen sollen mit ihren bürstensaumartig angeordneten Mikrovilli Chemorezeptorfunktion erfüllen und weisen NO-produzierende Enzymsysteme auf. Das von ihnenparakrin sezernierte NO stimuliert die Muzin- und Bicarbonatsekretion der benachbarten schleimbildenden Zellen.
Die schleimbildenden Zellen (Terminologia histologica: Mucocyti superficiei; englisch: surface mucous cells) sezernieren neben dem in vielen Sekretvesikeln gespeicherten Muzin 5AC-reichen Schleim auch Bicarbonationen, die tiefer dringende Wasserstoffionen (H+) binden.
Kardiadrüsen:
Im Bereich des 0,5 bis 1 maximal 3 cm langen Mageneingangs (Kardia) finden sich nur die kürzesten Magendrüsen, die Kardiadrüsen (Terminologia histologica: Glandulae cardiales gastris; englisch: cardial gastric glands), welche über ihre gesamte Länge einheitliches Epithel zeigen. Dieses besitzt ganz überwiegend muköse Kadiazellen (Terminologia histologica: Exocrinocyti cardiales; englisch: cardial secretory cells).
Hauptdrüsen:
Hier folgt auf die Foveola eine kurze noch hauptsächlich mit schleimbildenden Zellen ausgekleidete Engstelle, der
Isthmus (Terminologia histologica: Isthmus; englisch: isthmus). Auf den nur wenige Zellen breiten Isthmus folgt mit dem Auftreten der ersten Parietalzellen der
Drüsenhals (Terminologia histologica: Cervix; englisch: neck) mit den nur hier (und im Isthmus vereinzelt) ausgebildeten
Nebenzellen (muköse Halszellen; Terminologia histologica: Exocrinocyti cervicales; englisch: mucous neck cells), die als Hauptmucin das Muzin 6 (MUC6) aufweisen.
Belegzellen (Parietalzellen; Terminologia histologica: Exocrinocyti parietales, Exocrinocyti oxyntici; englisch: parietal cells, oxyntic cells; beschriftete Abbildung) zeigen als Besonderheit tiefe Invaginationen der luminalen Zellmembran, die als 1-2 µm weite intrazelluläre Sekretkanälchen (Terminologia histologica: Canaliculi intracellulares; englisch: intracellular secretory canaliculi; Abbildung) bezeichnet werden. Belegzellen sezernieren ein Intrinsic factor genanntes 45kDa großes Glykoprotein, das zur Resorption des Vitamins B12 Komplexes im Ileum essentiell ist. Die Hauptaufgabe der Zellen ist jedoch ist die energieaufwendige Bildung von Salzsäure, weshalb die Zellen in ihrem Zytoplasma sehr viele Mitochondrien aufweisen und azidophil sind.
Hauptzellen (Terminologia histologica: Exocrinocyti principales; englisch: chief cells; beschriftete Abbildung) bilden relativ große (1-3 µm durchmessende) Zymogenvesikel mit Pepsinogen und die Proteinase Kathepsin. Die Zellen zeigen zahlreiche freie und an RER gebundene Ribosomen und sind daher basophil. Die vielen großen Golgi-Komplexe sind für die Bildung der je nach Fixierung mehr oder minder elektronendichten, basophilen Sekretvesikel verantwortlich. Ganz überwiegend am Grund der Magendrüsen finden sich
enteroendokrine Zellen (EEZ; Terminologia histologica: Enteroendocrinocyti; englisch: enteroendocrine cells; beschriftete Abbildung) zumeist einzeln liegend in geringer Zahl. Diese Zellen bilden Serotonin und Hormone, die parakrin bzw. endokrin wirken.
Pylorusdrüsen:
Die vor dem Schließmuskel des Magens (M. sphincter pylori) gelegene Schleimhautregion wird als Antrum pyloricum bezeichnet und hat mittellange, stark gewundene Drüsen (Pylorusdrüsen; Terminologia histologica: Glandulae pyloricae; englisch: pyloric glands) mit ganz überwiegendschleimbildende Zellen (Terminologia histologica: Mucocyti glandulorum pyloricae; englisch: mucous cells of pyloric glands). Zwischen den Mukozyten liegen nur nahe dem Drüsengrund auch einzelne enteroendokrine Zellen.
weitere Schichten der Magenwand:
Unterhalb des Epithels folgt in allen Magenbereichen eine Lamina propria (Terminologia histologica: Lamina propria; englisch: lamina propria) aus lockerem Bindegewebe, dann eine
Muscularis mucosae (Terminologia histologica: Lamina muscularis mucosae; englisch: muscularis mucosae) und eine Submukosa (Terminologia histologica: Tela submucosa; englisch: submucosa) aus lockerem Bindegewebe mit dem Plexus submucosus (Meissner Plexus). Die folgende dickere Muskelschicht (Terminologia histologica: Tunica muscularis; englisch: muscular layer, muscular coat) zeigt sich zuerst in Form einer nicht überall vorhandenen inneren schräg verlaufenden Schicht glatter Muskelzellen (Terminologia histologica: Myocyti leves obliquii; englisch: oblique smooth muscle cells). Es folgt eine mittlere, zirkuläre Schicht aus ringförmig orientierten glatten Muskelzellen (Terminologia histologica: Myocyti leves interni circulares; englisch: internal circular smooth muscle cells), die im Bereich des Schließmuskels besonders stark ausgeprägt ist, und nur kurz zum Durchlassen kleiner Chymusportionen geöffnet wird. Dann folgt der Plexus myentericus (Auerbach Plexus) und die äußere Muskelschicht aus längsorientierten glatten Muskelzellen (Terminologia histologica: Myocyti leves externi longitudinales; englisch: external longitudinal smooth muscle cells) sowie schließlich die Serosa (Terminologia histologica: Tunica serosa; englisch: serosa, serous coat).
Deutlich mehr und detailliertere Informationen sowie mehr Abbildungen finden sich in der professionellen Version dieses Atlasses.

--> Tabelle der enteroendokrinen Zellen
--> Speiseröhre, Duodenum, Epithel
--> Elektronenmikroskopischer Atlas Gesamtübersicht
--> Homepage des Workshops


Einige Bilder wurden von Prof. H. Wartenberg oder Dr. H. Jackowiak zur Verfügung gestellt, übrige Aufnahmen, Seite & Copyright H. Jastrow.