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Editor:
Dr. med.
H. Jastrow


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Belegzelle des Magens der Ratte (Für höhere Auflösung [5.079 KB] bitte hier klicken !)

1 = Belegzellen (Exocrinocyti parietales; Exocrinocyti oxyntici);
2 = Hauptzellen (Exocrinocyti principales);
# = Canaliculi intracellulares (in der Zelle gelegene Sekretkanälchen; Lumen gelb IIII markiert);
* = degenerierte, d.h. zugrunde gegangene und schon erheblich geschrumpfte Zelle (erkennbar an Va, fehlenden Organellen, Mi* und normalerweise kaum erkennbaren If);
Clv = Clathrin-coated vesicles (Endocytosevesikel); Dp = Diaphragma pori (Kernporenverschlußmembran; verschließt Pnu);
Ec = Euchromatin (hier findet die Transkription [Ablesen der Erbinformation + Synthese der m-RNA] statt);
F = Fibrocyt (ortsständige Bindegewebszelle; dünner Zellausläufer); Ga = Gutta adipis (Fetttropfen);
Hc = Heterochromatin (inaktive DNA); If = Filamenta intermedia (Intermediärfilamente; sind in normalen Zellen kaum erkennbar);
Kf = Kollagenfibrillen (gehören schon zur Bindegewebsschicht; Lamina propria; der Schleimhaut = Mucosa);
Lb = Lamina basalis (Basallamina); Lyp = Lysosoma primaria (primäre Lysosomen); Lys = Lysosoma secundarium (sekundäres Lysosom = Heterolysosom);
Mi = Mitochondrien (Crista-Typ); Mi* = degenerierte Mitochondrien; Mne = Membrana nuclearis externa (äußere Kernmembran);
Mni = Membrana nuclearis interna (innere Kernmembran); N = Nucleus (Zellkern); Pnu = Pori nucleorum (Kernmembranporen);
RER = rauhes endoplasmatisches Retikulum (mit Ribosomen besetztes intrazelluläres Netzwerk);
Spi = Spatium intercellulare (Zwischenzellraum im Bereich des Epithels ohne erkennbare Interzellularsubstanz),
Va = Vakuolen (wassergefüllte Hohlräume als Zeichen der Degeneration); Vs = Vesicula secreti (Sekretvesikel einer Hauptzelle).

Die Belegzellen = Parietalzellen des Magens befinden sich verstreut zwischen den Hauptzellen. Die Zellen sind relativ groß, besitzen gelegentlich mehrere Kerne und ein ausgesprochen eosinophiles Cytoplasma. Sie sind für die HCl-Produktion des Magens verantwortlich und sezernieren auch den Intrinsic- Faktor, ein Glycoprotein, das für die Aufnahme von Vitamin B 12 im Endabschnitt des Ileums erforderlich ist. Belegzellen besitzen je nach Aktivitätszustand weitere oder engere intrazelluläre Sekretkanälchen # in die viele dünne unbewegliche Zellfortsätze hineinragen. Sie bilden 50 - 60 ml HCl; bzw. 2-3 mmol Wasserstoffionen (H+) pro Stunde (Basalsekretion; diagnostisch kann diese gemessen und mit dem Wert der nach Gastrinstimulation erreichten Maximalsekretion verglichen werden). Mittels des Enzyms Carboanhydrase werden Wasserstoffionen (H+) aus Kohlensäure (H2CO3) abgespalten. Diese werden zügig über eine in der Zellmembran gelegene Ionenpumpe im Austausch gegen Kaliumionen ins Lumen der Canaliculi befördert. Das übrig bleibende HCO3- wird ins Blut abtransportiert. Die Carboanhydrase findet sich direkt unter der die Sekretkanälchen # begrenzenden Zellmembran und ist unbedingt zur H+ Produktion erforderlich, daher sind die Carboanhydrase-Hemmer die stärksten Medikamente bei Magenübersäuerung. Es findet ein aktiver, d.h. ATP-verbrauchender, Transport von H+ und Cl- in die Sekretkanälchen # statt, deshalb sind die Zellen so reich an Mitochondrien Mi. Das durch die Zellen transportierte Chloridion (Cl-) stammt aus dem Blutplasma. Die Salzsäure dient der Denaturierung und auch Desinfektion von Nahrungsbestandteilen.

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