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Vokabular
mikros- kopische Anatomie Fachtermini Deutsch + Englisch erklärt |
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Nutzungs- bedingungen |
Axone: markreich
und marklos (Affe) |
markhahltiger Nerv
mit Schwann-Zelle (Affe) |
Myelinscheide mit
Mesaxonen Übersicht (Affe) |
Detail 1: inneres
Mesaxon (Affe) |
Detail 2: äußeres
Mesaxon (Affe) |
Myelinscheide des Nervus vestibulo-
cochlearis (Meerschweinchen) |
Ranvier Schnürring
quer (Affe) |
markhaltiger Nerv
Ranvier Schnürring (Affe) |
idem + Schmidt-
Lanterman Kerbe (Affe) |
Ranvier Schnürring
Myelinscheiden (Affe) |
Ranvier Schnürring
1 (Ratte) |
Ranvier Schnürring
2 (Ratte) |
markhaltiger Nerv +
Schwann-Zelle 1 (Ratte) |
markhaltiger Nerv +
Schwann-Zelle 2 (Ratte) |
markhaltige Nerven-
faser (Mensch) |
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Schmidt-Lanterman
Einkerbung längs (Affe) |
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markloser Nerv der Tela
submucosa des Magens (Ratte) |
markloses Axon
(Ratte) |
marloser Nerv mit Schwann-
Zelle längs und quer (Ratte) |
Ureter, Tunica adventitia: lockeres
Bindegewebe, markloser Nerv (Schwein) |
markloser Nerv im Binde-
gewebe, Parotis (Ratte) |
Als Nerv (Terminologia histologica:
Nervus; englisch: nerve) bezeichnet man ein Bündel von Nervenfasern
mit den zugehörigen umgebenden Bindegewebsschichten und Schwann-Zellen.
Bei einem größeren Nerven findet man dabei von Außen
nach Innen betrachtet folgende Schichten:
1. Die Nervenhaut, das Epineurium
(Terminologia histologica: Epineurium; englisch: epineurium) umfaßt
den gesamten Nerven und stellt eine Fortsetzung der harten Hirnrückenmarkshaut
(Terminologia histologica: Dura mater, Pachymeninx; englisch: dura mater,
pachymeninx) dar. Es ernährt und schützt den eigentlichen
Nerven.Das Epineurium untergliedert
sich noch in eine oberflächliche Schicht (Terminologia histologica:
Epineurium superficiale; englisch: superficial epineurium) aus straffem
irregulärem Bindegewebe welches mit dem umgebenden Bindegewebe
verbunden ist und eine tiefere Schicht
(Terminologia histologica: Epineurium profundum; englisch: deep epineurium)
aus etwas lockerem Bindegewebe mit
eingelagerten univakuolären Fettzellen,
elastischen
Netzen und etwas größeren
Arteriolen
und Venolen, deren versorgenden marklosen,
vegetativen Nervenfasern sowie kleineren
Blutgefäßen
zur Versorgung des Nerven. Die elastischen
Netze sorgen dafür, daß ein Nerv eine gewisse Dehnbarkeit
hat und sich bei Durchtrennung verkürzt. Das
Epineurium umfaßt mehrere Faszikel (Nervenfaserbündel
mit einigen bis mehreren hundert Nervenfasern) und setzt sich in deren
bindegewebige Hülle, das
2. Perineurium (Terminologia histologica:
Perineurium; englisch: perineurium) fort. Letzteres besteht aus einer äußeren
mechanisch stabilen Schicht aus straffem
irregulärem Bindegewebe (Terminologia histologica: Pars fibrosa;
englisch: fibrous part) an die sich
die Perineuralscheide (perineurales Neurothel; Terminologia histologica:
Pars epitheloidea; englisch: epithelioid part) anschließt. Diese
Schicht zeigt bis zu 12 Lagen sehr langer, flacher Perineuralzellen
(fehlt in der Terminologia histologica; Vorschlag: Perineurocyti; englisch:
perineural cells), die allseits mit
Basallaminae
umgeben und miteinander über Fleck-
und Gürteldesmosomen sowie Tight
junctions verbunden sind. Dies gilt jedoch nur in Längsrichtung
und nach seitlich aber nicht zur darüber- darunterliegenden Zelle,
wodurch sich mehrere röhrenartige Hüllen in der Perineuralscheide
bilden. Die Zellen zeigen zahlreiche
Caveolen, sind
reich an Glukosetransporter Typ1 (Glut-1) und bilden
mit Hilfe ihrer
Tight junctions eine funktionell
wichtige Diffusionsbarriere für hydrophile Substanzen. Zwischen
den einzelnen Zellen befinden sich unter 200 nm weite Spalträume mit
überwiegend parallel orientierten
Kollagenfibrillen
und wenigen
elastische Fasern. Das Perineurium
bleibt auch in kleineren Nervenästen, immer dünner werdend, erhalten
und verliert sich erst vor den Endaufzweigungen oder setzt sich bis in
die Kapselstrukturen spezialisierter
Nervenendigungen wie Meissner Tastkörperchen,
Vater-Pacini
Körperchen, etc. fort. Unter dem Perineurium folgt dann das
lockere
Bindegewebe des
3. Endoneuriums (Terminologia histologica:
Endoneurium; englisch: endoneurium). Dieses füllt die Räume zwischen
den einzelnen Nervenfasern,
die von Schwann-Zellen eingehüllt und
daher mit einer Basallamina
umgeben sind. Im Endoneurium kommen einige Fibrozyten
sowie wenige Fibroblasten, Makrophagen
und Mastzellen vor. Die
zumeist parallel zur Verlaufsrichtung des Nerven orientierten Kollagenfibrillen
liegen in reichlich flüssiger, proteinarmer Grundsubstanz
eingebettet, die von zentral (hier Verbindung zur Hirn-Rückenmarksflüssigkeit
= Liquor cerebrospinalis) nach peripher (endet frei im Bindegewebe
um feine Nervenendigungen) fließt und so z.B. von Spinalganglien
aus Herpesviren transportieren kann, was dann zur Gürtelrose führt.
Ferner finden sich zumeist Kapillaren und
wenige Metarteriolen und kleine
Venolen
hier.
--> Ranvier Schnürring, Schmidt-Lanterman Einkerbung
--> Bildübersichten: Nervengewebe,
Schwann'sche
Zellen,
neuromuskuläre Endplatte,
Einteilung
von Nervenfasern
--> Elektronenmikroskopischer Atlas Gesamtübersicht
--> Homepage des Workshops
Einige Bilder wurden von Prof. H. Wartenberg zur Verfügung
gestellt, übrige Aufnahmen, Seite & Copyright H.
Jastrow.