Miniaturbildübersicht Fleckdesmosom
(Macula
adhaerens):
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Als Fleckdesmosomen (Terminologia histologica: Maculae adhaerentes, englisch:
spot desmosomes) bezeichnet man fleckförmige äußerst
stabile Haftkomplexe. Man findet sie zwischen Epithelzellen,
Herzmuskelzellen,
Arachnoidalzellen und follikulären dendritischen Zellen. Diese Zell-Zell
Kontakte liegen unterhalb der Zonula adhaerens
in allen Schlußleisten sowie in hoher Konzentration zwischen den
stachelartigen Fortsätzen der Epithelzellen
in mehrschichtigen Plattenepithelien. Über ein Kittmaterial
werden hier vor allem sehr zugstabile Kontakte zwischen den
Zellmembranen
von Epithelzellen geschaffen. Das Kittmaterial besteht aus transmembranösen
Verbindungsproteinen vom Desmocollin- und Desmogleintyp, die von
beiden
Zellmembranen herkommend in der
Mitte des hier 15 - 25 nm breiten Interzellularraumes
miteinander verbunden sind und eine Zwischenschicht, das Mesophragma
bilden. Direkt an der Innenschicht der Zellmembran
finden sich im Bereich der Desmosomen sehr dunkle, elektronendichte Plaques,
die eine direkt an der Membran gelegene Außenzone aus Desmocollin,
Plakoglobin und Desmoglein besitzen. Ins Zellinnere hin schließt
sich eine etwas weniger elektronendichte Innenzone des Plaques an, die
aus Desmoplakin aufgebaut ist und der Anheftung elektronendichter Intermediärfilamente
(in Epithelzellen Keratine) dient. Diese ca. 10 nm durchmessenden
auch als Tonofilamente bezeichneten fadenförmigen Strukturen zählen
zum Zellskelett (Cytoskelett) und ziehen in Schlaufen durch die Plaques.
Sie sind typisch für die meisten Epithelzellen,
weshalb die zugehörigen Desmosomen auch als 10F-Desmosomen bezeichnet
werden.
Beim Pemphigus vulgaris, einer schweren Hautkrankheit, wird durch in
Plasmazellen
gebildete Autoantikörper gegen Desmoglein die Ausbildung von stabilen
Desmosomen verhindert.
Auch zwischen Muskelzellen findet man Fleckdesmosomen,
bei denen im Interzellularspalt etwas weniger Kittmaterial erkennbar ist.
Hier sind Intermediärfilamente des
Desmin-Typs an den Plaques der Desmosomen verankert, die nur Durchmesser
von ca. 7 nm haben, weshalb man die zugehörigen Desmosomen auch als
7F-Desmosomen bezeichnet. Eine Verankerung von Desminfilamenten an direkt
an die Innenseite der Zellmembran angelagerte
Plaques findet sich auch im Bereich der Dense
bodies der glatten Muskulatur, wobei jedoch
nicht an allen Dense bodies auch Desmosomen
zu benachbarten glatten Muskelzellen ausgebildet werden. In Drüsenepithelzellen
findet man auch 7F-Desmosomen aufgrund der hier verankerten 7 nm dicken
Desmin Filamente.
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Streifendesmosomen,
Gürteldesmosomen,
Interdigitationen
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Einige Bilder wurden von Prof. H. Wartenberg zur Verfügung
gestellt, übrige Abbildungen, Seite & Copyright H.
Jastrow.