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Vokabular
mikros- kopische Anatomie Fachtermini Deutsch + Englisch erklärt |
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Nutzungs- bedingungen |
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Gallenkanälchen (Affe) | Gallengang (Affe) | alpha-Glykogengranula
(Ratte) |
Endothelzelle der Vena
centralis + Fibrocyt (Ratte) |
Zellen am Gallen-
gang (Ratte) |
Pit-Zelle = leberspezifischer
T-Lymphocyt (Ratte)* |
Hepatocyt 1 (Ratte)* |
Sinusoid, Disse-Raum,
Kupffer-Zellen (Ratte)* |
Kupffer- und ITO Zelle
(Ratte)* |
Gallenkapillare zwischen
2 Hepatocyten (Ratte)* |
Macula adhaerens
zwischen Hepatocyten (Ratte) |
retikuläre Fasern
im Disse-Raum (Ratte) |
Zonula occludens zwischen
2 Hepatocyten (Ratte) |
Hepatocyt 2 (Ratte)* |
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Hepatocyt 3 (Ratte) | ITO-Zelle 2 (Ratte) | ITO-Zelle 3 (Ratte) | fenestrierte Sinusendo-
thelzelle 1 (Ratte) |
Kupffer-Zelle 2
(Ratte)* |
Herring Kanälchen,
Endothelzellen (Ratte)* |
Läppchengliederung der
Leber:
Das funktionelle Lebergewebe (Leberparenchym)
ist in Läppchen (Terminologia histologica: Lobuli hepatici; englisch:
hepatical lobules) untergliedert, je nach Betrachtungsweise kann
man dabei folgende Einteilungen unterscheiden:
1. klassische Leberläppchen
(Terminologia histologica: Lobuli hepatici classici; Lobuli hepatici polygonales;
englisch: classical hepatical lobules, polygonal hepatic lobules): Die
Leberzellen
sind in 1 - 1,5 Millionen polygonalen, ~2 mm³ großer
Läppchen, den klassischen
Leberläppchen,
angeordnet, in
deren Zentrum sich bei dieser Einteilung die Zentralvenen
befinden. Um diese herum sind, dicht nebeneinander stehenden Radspeichen
ähnlich, die plattenförmig miteinander verbundenen Hepatozyten
so angeordnet, daß sich dreidimensional sechskantige Säulen
ergeben, die an Bienenwaben erinnern. Zwischen den Leberzellplatten verlaufen
die 0,5 - 0,6 mm langen Lebersinusoide
in welchen Blut von außen langsam auf die
Zentralvene
zuströmt. Dort, wo sich die Hepatozyten
direkt anliegen, bilden sich zwischen ihnen feine Gallenkanaliculi
aus, die nahe den Zentralvenen beginnen und
von dort Galle in Richtung der Hering
Kanälchen leiten, somit fließt die Galle
entgegengesetzt zum Blut vom Zentrum des Läppchens nach
außen in mehrere verschiedene Gallenkanälchenab.
Klassische Leberläppchen sind ca. 2 mm hoch und haben mittlere
Durchmesser
von 1 - 1,3 mm. An den Grenzkanten
zwischen drei oder mehr Leberläppchen finden sich die portalen
Felder
(Portalkanäle; Terminologia histologica: Spatia portalia; englisch:
portal areas, portal canals, portal zones) in deren lockerem
Bindegewebe sich die Glisson'sche
Trias (Terminologia histologica: Trias hepatica; englisch: portal
triad) befindet. Darunter versteht man folgende nahe beieinander liegende
Gefäße: eine
Zwischenläppchenarterie,
die aus der Arteria hepatica propria
gespeist wird, eine Zwischenläppchenvene,
die ihr Blut aus Ästen der Pfortader erhält
und
einen interlobulären Gallengang.
Neben diesen 3 Gefäßen sind aber auch noch interlobuläre
Kapillaren
neben kleinen, dünnen
Lymphgefäßen
im
Bindegewebe mit eingebettet.
Die terminalen Venolen gehen etwa senkrecht
aus den der Interlobularvenolen ab und
ziehen außen am Leberläppchen entlang. Sie setzen sich in viele
senkrechte Abgänge, die Lebersinusoide, fort,
die parallel zu den Hepatozytenplatten ins Zentrum
des Leberläppchens weiterziehen.
2. der Leberazinus (Terminologia
histologica: Acinus hepaticus; englisch: liver acinus). Bei dieser Untergliederung
steht der Sauerstoffgehalt im Gewebe und damit die terminale
Arteriole im Vordergrund.
3. Portale Leberläppchen
(Terminologia histologica: Lobuli portales; englisch: portal lobules).
Hierbei werden die Portalkanäle
mit interlobulärer Vene, Arterie
und Gallengang als Zentrum des Läppchens
angesehen. Die 3 nächsten Zentralvenen
sind dann die Begrenzungslinien des im Anschnitt etwa dreieckigen
Läppchens, das dreidimensional betrachtet einer dreikantigen Säule
entspricht.
Zelltypen der Leber und ihre Funktionen:
A. Hepatozyten (Terminologia
histologica: Hepatocyti; englisch hepatocytes) sind die funktionstragenden
Zellen der Leber und werden auch Leberparenchymzellen oder Leberepithelzellen
genannt. Diese mit Durchmessern von 20 -
30 µm relativ großen polyedrischen
Zellen mit mehr als 6 Seiten bilden plattenförmige Zellverbände
(Terminologia histologica: Laminae hepatocyticae; englisch: hepatocyte
laminas, hepatocytic plates, hepatic trabeculae), die in einem zusammenhängenden
dreidimensionalen Zellnetzwerk (Terminologia
histologica: Muralium hepaticum; englisch: hepatic muralium) in etwa parallel
zueinander stehend verbunden sind. Dazwischen verzweigen sich die
Sinusoide.
Ca. 20 - 25% der sehr stoffwechselaktiven Zellen weisen 2 Kerne
auf. Zwischen 3 - 40 % der Zellkerne haben Durchmessern von 10-12 µm
und sind diploid (normaler, doppelter Chromosomensatz);
sie finden sich am häufigsten im periportalen Bereich der Zone
1; 50 - 60% haben Kerndurchmesser von ~ 15 µm und sind tetraploid
(4-facher Chromosomensatz) und die besonders
großen Kerne mit Durchmessern von ~20 µm sind sogar oktaploid
(8-facher Chromosomensatz). Hepatozyten
enthalten in etwa 500 200 - 800 nm durchmessende Peroxisomen,
die an der Cholsterin-
und Gallensäuresynthese beteiligt
sind
B. Sinusoidendothelzellen(Terminologia
histologica: Endotheliocyti perforati; englisch: perforated endothelial
cells): Die platten Endothelzellen
der Lebersinusoide bilden ein diskontinuierliches
Endothel mit vielen, teils deutlich über 100 nm weiten,
Lücken
aus, unter dem sich keine Basallamina
findet. Benachbarte Endothelzellen überlappen sich, sind aber nicht
über Zonulae occludentes miteinander
verbunden. Die Zellen enthalten zudem einige hundert offene transzelluläre
Poren
mit ca. 100 nm Durchmesser, die oft eng nebeneinander liegen und
Siebplatten ausbilden.
C. von Kupffer-Zellen (Terminologia
histologica: Macrophagocyti stellati; englisch: stellate macrophages):
Diese zum monozytären Phagozytensystem gehörenden Zellen sind
große Freßzellen (Makrophagen),
die sich im Lumen der Sinusoide im strömenden
Blut
befinden und mit einigen Füßchen (Pseudopodien),
die sie durch Löcher in und zwischen Endothelzellen hindurchstrecken,
im Disse-Raum verankert sind.
D. ITO-Zellen (Terminologia histologica:
Cellulae perisinusoidales; Cellulae accumulantes adipem; englisch: Ito-cells,
perisinusoidal cells, fat storing cells, hepatic stellate cells). Diese
dreidimensional sternförmigen an ihren vielen großen
zytoplasmatischen
Lipidtropfen erkennbaren
Zellen dienen der Speicherung von Vitamin
A und Fett.
E. Pit Zellen (Terminologia
histologica: Cellulae necatoriae hepaticae; englisch: hepatic natural killer
cells, hepatic NK cells, pit cells): Im Disse-Raum
kommen neben aus Kollagen Typ III
bestehenden
retikulären Fasern auch
wenige dieser spezialisierten T-Lymphozyten
vor, die und bei der Immunabwehr eine Rolle spielen.
F. Fibrozyten
(Terminologia histologica: Fibrocyti; englisch: fibrocytes)
und
die stärker stoffwechselaktiven Fibroblasten
(Terminologia histologica: Fibroblasti; englisch: fibroblasts) kommen normalerweise
nur
im die klassischen Leberläppchen
umgebenden lockeren Bindegewebe
vor, welches beim Menschen im Gegensatz zum Schwein nur im Falle einerLeberzirrhose
die kompletten Läppchen umgibt, ansonsten auf die Portal-
und Periportalfelder begrenzt ist.
Lediglich nahe den Zentralvenen
kommen noch einzelne wenige Fibrozyten
vor.
G. Cholangiozyten
(Gallengangsepithelzellen; Terminologia histologica: Cholangiocyti; englisch:
cholangiocytes) sind die die Gallengänge
auskleidenden isoprismatischen
Epithelzellen.
H. Ovalzellen
(Terminologia histologica: Cellulae ovales; englisch: oval cells) sind
die Hering Kanälchen auskleidenden
mit charakteristischen ovalen Zellkernen ausgestatteten
Epithelzellen
von geringer
Differenzierung, welche als
Stammzellen,
angesehen werden aus denen sich sowohl Hepatozyten
als auch Gallengangsepithelzellen differenzieren
können.
--> Gallenkanälchen, Gallengänge
& Gallenblase
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* bedeutet hier wurde die Kontrastierung so modifiziert,
daß die normalerweise sehr elektronendichten Glykogengranula nur
sehr schwach angefärbt sind und hell erscheinen, dadurch lassen sie
sich einfach von Ribosomen unterschieden.