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mikros-
kopische
Anatomie
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Deutsch
+ Englisch
erklärt

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Editor:
Dr. med.
H. Jastrow


Nutzungs-
bedingungen
Miniaturbildübersicht Ohrspeicheldrüse (Glandula parotidea):
Bezeichnungen in Vorbereitung alle Präpararte stammen von einer Ratte
Übersicht 1 Übersicht 2 Azinus und begin-
nendes Schaltstück
Azinus 2 Detail davon Epithelzelle mit
großem Kern
Detail: Extrazellular-
raum "im" Kern
basal angeschnit-
tene Epithelzelle
zweikernige
Epithelzelle
Detail:
RER + Vesikel
Detail: teils
dilatiertes RER
andere Zellbasis mit
RER + Mitochondrien
paralell angeord-
netes RER
ähnliches Detail mit
teils dilatiertem RER
längs orientierte
Epithelzellen
Epithelzelle (quer),
Myoepithelzelle
andere Myo-
epithelzelle
Zytoplasma von
Azinusepithelzellen
Detail mit
Heterolysosom
apikale Region
mit Sekretvesikeln
Detail: konflu-
ierende Vesikel
Drüsenazinus
quer
Schaltstück
längs
Schaltstück
quer
Detail davon mit
Schlußleisten
Schaltstück 2 Detail: dilatierte
Kernmembran (Bleb):
Schaltstück 3 mit
Innervation
Detail: markloser Nerv
+ Synapse en passant
Die Ohrspeicheldrüse (Terminologia histologica: Glandula parotidea; englisch: parotid gland) ist eine rein seröse Speicheldrüse. Ihr Sekret ist dünnflüssig und enthält neben Wasser und Ionen weitere Substanzen, die aus den wenig elektronendichten Sekretvesikeln stammen: alpha-Amylase (spaltet alpha-1,4-glykosidische Bindungen der Amylose des Amylopectins und des Glykogens und dient dem Stärkeabbau, Immunglobulin-A (IgA) Antikörper zur Abwehr körperfremder Proteine, Lysozym (greift Zellwände Gram-positiver Bakterien an). Die geringe Elektronendichte der Vesikel deutet auf einen hohen Wasser- und nur geringen Proteingehalt hin. Der Wassergehalt des Sekretes kann nach Stimulation z.B. durch Lutschen saurer Bonbons auf bis zu 99% ansteigen, wobei jedoch der parazelluläre Wassereinstrom durch die Poren der Tight-junctions zwischen den Epithelzellen der wesentliche Faktor ist. Die Epithelzellen (azinöse Endstückzellen) besitzen in ihrer basalen Zellmembran eine Na+-K+-ATPase, die Na+ aus der Zelle und K+ hineintransportiert, ein gekoppelter Kotransporter pumpt mit Na+ auch K+ und 2 Cl- in die Zelle, ein K+ wird passiv basal wieder heraustransportiert. Da aber das Chlorid durch einen Transporter der apikalen Zellmembran passiv ins Lumen abtransportiert wird, entsteht ein osmotischer Gradient, der zu einem passiven Na+ und Wassertransport durch die zwischen den Tight-junctions gelegenen Poren der Interzellularräume führt. Der so gebildete Primärspeichel ist isoton. An den Drüsenazinus schießen sich von einschichtigen platten- bis kubischen Epithelzellen gebildete Schaltstücke an. Diese werden von modifizierten länglichen, glatten Muskelzellen, den oberhalb der Basallamia gelegenen Myoepithelzellen, umspannt, die sich auch basal an den Drüsenazini finden und durch ihre Kontraktion aktiv zum Sekrettransport beitragen. An die Schaltstücke schließen sich Streifenstücke (= intralobuläre Ausführungsgänge; hier keine Abbildung dazu) an, die durch basale Membraneinfaltungen mit eingelagerten länglich orientierten Mitochondrien eine typische basale Streifung erkennen lassen. In der durch die Einfaltungen stark vergrößerten basalen Zellmembran findet sich die Na+-K+-ATPase und ein passiver Chloridkanal, dadurch wird dem Cytoplasma der Streifenstückzellen Salz entzogen, welches durch Kanäle der apikalen Membran aus dem Lumen = Speichel nachströmt. Da im Streifenstückbereich die Poren der Tight-junctions praktisch dicht, d.h. extrem klein sind, kann Wasser nicht passiv folgen und der verbeibende Sekundärspeichel wird hypoton. Er wird dann weiter durch die größeren interlobulären Ausführungsgänge mit zwei bis mehrreihigem Epithel, und großen Ausführungsgänge, die schon mehrschichtiges Epithel aufweisen, in den Hauptausführungsgang (Ductus parotideus) weitergeleitet, der gegenüber dem 2. Backenzahn (2. Molaren) der Oberkiefers in die Mundhöhle mündet.

--> Drüseneinteilung, exokrine merokrine Drüsen, Unterkieferspeicheldrüse (Gl. submandibularis), Unterzungenspeicheldrüse (Gl. sublingualis)
--> Elektronenmikroskopischer Atlas Gesamtübersicht
--> Homepage des Workshops


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