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erklärt

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Editor:
Dr. med.
H. Jastrow


Nutzungs-
bedingungen
Miniaturbildübersicht Glykokalyx (Glycocalyx):
Bereits bezeichnete Abbildungen lassen sich durch Anklicken des Textes aufrufen!
Mikrovilli längs
mit Glykokalyx (Affe)
Mikrovilli mit
Glykokalyx (Affe)
Mikrovilli quer mit
Glykokalyx (Affe)
Glykokalyx Enterocyt
Colon (Ratte)
Mikrovilli mit Glykokalyx
Rachenmandel (Mensch)
idem Übersicht Mikrovilli längs und quer
Rachenmandel (Mensch)
von Glykokalyx bedeckter Mikro-
villius (Rachenmandel, Mensch)
Die Glykokalyx (Terminologia histologica: Glycocalyx, englisch: cell surface coat) ist die Gesamtheit aller Zuckermoleküle, die an Oberflächenproteine und -phospholipide in der äußeren Seite der Zellmembran gekoppelt sind. Der Name leitet sich von glykos (griechisch = Zucker) und kalyx (gr. = Mantel) und nicht von kalix (lateinisch = Kelch, was auch wenig Sinn machen würde) ab.
Der Aufbau der Glykokalyx ist zellspezifisch und Voraussetzung zur Bildung von Geweben. In der Entwicklung erkennen sich gleichartig differenzierte Zellen an ihrem gleichartigen Oberflächenzuckermuster und schließen sich so zu Verbänden, den Geweben zusammen.
Die Glykokalyx wird durch die Neubildung von Glykoproteinen und Glykolipiden regeneriert: im rauhen endoplasmatischen Retikulum werden die Proteine gebildet und in den Golgi-Apparat transportiert. Hier werden an diese die Zuckermolekülen gekoppelt und die Proteine in die Membran des Golgi-Apparates eingebaut. Die Glykolipide der Glykokalyx werden im Golgi-Apparat synthetisiert und hier ebenfalls an die Proteine gekoppelt. Die so mit den Bestandteilen der Glykokalyx ausgestatteten Membranen werden von diesem in Form von Golgi-Vesikeln abgeschnürt und zur Zellmembran transportiert mit der sie verschmelzen.
Die Glykokalyx verleiht den Zellen Antigen- und Blutgruppeneigenschaften und ist somit für Immunreaktionen sehr wichtig (z.B. bei der Transplantatabstoßung).
Lichtmikroskopisch kann die Glykokalyx mit Hilfe der PAS Färbung sichtbar gemacht werden.
An der Oberfläche der Mikrovilli des Darmepithels ist im Vergleich zu den übrigen Körperzellen eine sehr hohe Glykokalyx aus miteinander vernetzten Glykoproteinen zu erkennen. In dieses Netzwerk sind Verdauungsenzyme wie Sucrase und Isomaltase mit eingebaut. Hier finden sich auch Exopeptidasen (Spaltung am Ende von Dipeptiden und Oligopeptiden der Nahrung): Carbopeptidase A und B.
Die wesentlichen Zucker der Glykokalyx sind Glukose, Galaktose, Fukose, N-Acetyl-Glukosamin, N-Acetyl-Galaktosamin und N-Acetyl-Neuraminsäure.

--> Mikrovilli, Zellmembran, rauhes endoplasmatisches Retikulum, Golgi-Apparat, Epithel
--> Elektronenmikroskopischer Atlas Gesamtübersicht
--> Homepage des Workshops


Zwei Bilder wurden von Prof. H. Wartenberg zur Verfügung gestellt, übrige Aufnahmen, Seite & Copyright H. Jastrow. Ich danke Frau Prof. Lüllmann-Rauch für einen Korrekturhinweis.