Fakten und Zeitangaben zur menschlichen Entwicklung Ein Internet Lehrangebot von Dr. med. H. Jastrow Copyright H. Jastrow Alle publizierten Inhalte wurden eingehend geprüft, dennoch wird keine Haftung für Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben übernommen !		Nutzungs- bedingungen
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Kiemenbögen = Branchialbögen = Pharyngealbögen
Die etablierte Bezeichnung Kiemenbögen wird für Beugefalten verwendet, die in der menschlichen Frühentwicklung im Kopf-Halsbereich auftreten. Es ist umstritten, ob es sich dabei um nur durch Wachstumsprozesse bedingte Wülste oder um auf die Evolution des Menschen zurückzuführende Strukturen handelt. Anhänger der letzteren These (bekanntester Vertreter: Ernst Haeckel) sehen in der menschlichen Ontogenese (Individualentwicklung) eine Rekapitulation der Phylogenese (Stammesentwicklung). Da sehr frühe Vorläuferformen des Menschen im Wasser lebten, werde der Grundbauplan zur Anlage dafür notwendiger Kiemen in groben Zügen auch in der Embryonalperiode realisiert. Bei Fischen und Amphibien entwickeln sich aus homologen Kiemenanlagen später funktionstüchtige Kiemen, die für die Sauerstoffaufnahme aus dem Wasser notwendig sind.
Beim Menschen werden 6 Kiemenbögen angelegt, von denen der 5. und 6. von vornherein rudimentär bleiben. Der allgemeine Aufbau von Kiemenbögen ist folgendermaßen:
Um einen mesenchymalen Kern befindet sich von außen Ektoderm, von innen Entoderm. Aus der ektodermalen Neuralleiste stammendes sogenanntes Mesektoderm wandert in den Kiemenbogen ein und umgibt das Mesoderm der Kiemenbögen. Diese Zellen vermehren sich (proliferieren) stark und führen so zur Vorwölbung der Kiemenbögen. Sie bilden den Großteil des Kopfmesenchyms und dessen Skelettelemente wie z.B. den Meckelschen Knorpel, den Unterkieferknochen (Mandibula), verschiedene Bänder, Hammer und Amboß. Aus dem Mesoderm der Kiemenbögen bilden sich die zugehörige Muskulatur und Blutgefäße.
Die Kiemenbögen sind wesentlich an der Bildung von Gesicht, Nasenhöhlen, Mund, Schlund, Hals und Kehlkopf beteiligt.
Ein typischer Kiemenbogen hat folgende Bestandteile:
- eine Kiemenbogenarterie, die Blut aus dem Truncus arteriosus erhält und in die dorsale Aorta weiterleitet,
- eine Knorpelspange als Vorläufer von späteren Knochenelementen,
- ein Muskelelement,
- einen Kiemenbogennerv.

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nähere Informationen zu den einzelnen Kiemenbögen:
1. Kiemenbogen
2. Kiemenbogen
3. Kiemenbogen
4. und 6. Kiemenbogen
5. Kiemenbogen rudimentär oder nicht angelegt
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